Donnerstag, 23. November 2017

Fotoalbum eines Bensheimer Soldaten Teil I - Jakob Seegers photographische Erinnerungen an seine Kriegszeit in der Ukraine

Jakob Seeger, der (Bensheimer) Auerbacher Soldat, dessen Schicksal bereits hier dargestellt wurde, erstellte während seiner Zeit beim Eisenbahnregiment 3 in der Ukraine kleine Fotoalben, die eine Mischung aus touristischen, landschaftlichen und dienstlichen Fotos darstellt. 

Die Fotos sind auf sehr dünnem Papier entwickelt, nur ca. 6 cm x 4 cm groß und leider  - nach 100 Jahren - auch leicht angegriffen.

Nichts desto Trotz sind diese Bilder ein einmaliges Zeitdokument und gewähren Einblicke in den Alltag Jakob Seegers.

Die Bilder werden größtenteils in der Reihenfolge der Fotoalben gezeigt und die bekannten Informationen genannt, allerdings ist das erste Bild dem Fotografen gewidmet: Jakob Seeger (links) mit seinen Kameraden bei der Brotzeit.

Ein recht herzliches Dankeschön geht an Herrn Bernhard Schober, der ein weiteres Mal Bilder und Dokumente aus seinem Familienarchiv zur Verfügung gestellt hat.



Aber nun zu den restlichen Bildern des Albums. Beim ersten Bild lässt sich nur vermuten, dass es sich um einen freistehenden Turm / Gestell für die in der Ukraine typischen Glockenspiele handelt. 

Ruinen in der Lemberger Straße in Stryj, die Reste dieses Gebäudes sind auch auf einem Bild in der Österreichischen Nationalbibliothek zu finden - wenn auch zu einem früheren Zeitpunkt abgelichtet, nämlich 1915.

Eines der vielen  Bilder, das den Bahnhof in Stryj zeigt. 

Impressionen aus Galizien, nähere Angaben zu Ort und Zeit lassen sich nicht machen.

Galizien im Sommer, genaue Angaben zu Ort und Zeit lassen sich nicht machen.

In den nächsten Wochen werden weitere Bilder von Jakob Seegers Aufenthalt in der Ukraine gezeigt.

Wer weitere Details zu Jakob Seeger erfahren möchte, nutze bitte diesen Link, der Ihnen alle bisherigen Beiträge auflisten wird.


Links und Literaturhinweise


© Frank-Egon Stoll-Berberich, 2017, Alle Rechte vorbehalten.

Freitag, 17. November 2017

Frisch gemustert und dem Tode geweiht - 11 Männer aus Auerbach feiern ihren Einstieg ins Soldatenleben

Dieses Bild, welches im Stadtarchiv Bensheim zu finden ist, zeigt elf junge Männer aus Auerbach (heute Bensheim Auerbach), die am 24.11.1915 in ihrem Heimatort gemustert wurden.

Man ist stolz auf dieses Ereignis: Man gönnt sich Bier, Rauchwaren und trägt Bänder am Hut. Schärpen sowie kleine Abzeichen, die die Wehrfähigkeit bestätigen, symbolisieren nach außen die Wichtigkeit des Termins als Schritt in das Erwachsenenleben. Auch kleine Blumensträuße lassen sich erkennen. Ein Tag zum Feiern...

Der erste - zumindest soweit die Datenlage es preisgibt - , der aus dieser Gruppe den Ernst der Lage zu spüren bekommt, ist Georg Essinger. Er wird ein Jahr später in Frankreich am 05.12.1916 fallen.

Auch Peter Möbus wird den Ersten Weltkrieg nicht überleben, fällt auch er in Frankreich, nur knapp ein Jahr nach Essinger, also rund zwei Jahre nach seiner Musterung. 

Christian Danners Name lässt sich ebenfalls am Ehrenmal der Gefallenen in Bensheim Auerbach finden. Er verstirbt 1920 in Darmstadt. Sein Tod - daher auch die Erwähnung am Ehrenmal - wird in Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg gebracht.

Jakob Strössinger (27.05.1894) überlebt den Ersten Weltkrieg fällt aber am 15.02.1945 als Volkssturmmann in Pyritz. Sein Name findet sich auf dem Kriegsgräberstätte in Posen / Poznan (Polen)[1][2].

BIAB_Stadtarchiv_Bensheim_Erster_Weltkrieg_003.jpg; Nachlass Anna Fuchs, Auerbach; Stadtarchiv Bensheim; Musterung in Auerbach 1915: 1. Georg Essinger (05.12.1916), 2. Christian Danner (25.08.1920), 3. Georg Schubert (Schmied), 4. Christian Volz, 5. Albert Viehmann (verzogen), 6. Jakob Strössinger (15.02.1945), 7. Christel Hechler, 8. Körner, 9. Philipp Rindfleisch, 10. Peter Möbus (30.11.1917), 11. Fritz Brückmann (gestorben); digitalsisiert und zusammengestellt: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.

Wer weiß, wo in Auerbach dieses Foto aufgenommen wurde? Wer kann zudem die im Bild enthaltenen Angaben ergänzen oder hat sogar noch weiteres Material zu den abgelichteten Herren, welches hier präsentiert werden könnte?
Im Namen der Herren schon einmal DANKE!


[2] Namensliste der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs an der Aussegnungshalle in Bensheim Auerbach, dokumentiert bei denkmalprojekt.org (zuletzt besucht am 24.07.2017).


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Donnerstag, 9. November 2017

Die Gebrüder Zehnbauer im Ersten Weltkrieg - Zusammenfassung der Blogeinträge als PDF-Dokument

Nachdem alle Feldpostkarten, Feldpostbriefe und Fotografien der Gebrüder Zehnbauer in einzelnen Beiträgen dargestellt und dokumentiert wurden, sind diese nun als PDF-Dokument verfügbar. 33 Seiten, die alle Inhalte der Reihe "Die Gebrüder Zehnbauer im Ersten Weltkrieg" erfassen.


Samstag, 4. November 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Reservistentreffen

Es liegen noch zwei Bilder vor, die Johann Heinrich Zehnbauer in den 1930er Jahren bei Kameradschaftstreffen seines Regiments zeigen. Auf beiden Bildern scheint derselbe Anlass abgelichtet worden zu sein, sprich ein Treffen am selben Tag, da etliche Teilnehmer identische Kleidung tragen. Die zeitliche Bestimmung des Anlasses kann auf die 1930er Jahre festgelegt werden, da im Hintergrund an einem der Häuser eine Hakenkreuzfahne zu erkennen ist (NLJS_00043).

NLJS_00043.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Johann Heinrich Zehnbauer (s. Kreuz) bei einem Kameradschaftstreffen des Fußartillerie Regiments Nr. 22 in den 1930er Jahren in Mainz. Das Schild zeigt neben "Rgt.22" zwei gekreuzte einflammige große Langgranaten des Ersatzbataillons Fußartillerie-Regiment Nr. 3.; Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017.


Die Gruppe der angetretenen Regimentsangehörigen (siehe Bild NLJS_00043) wird angeführt von einem jüngeren Mann, der ein Schild trägt, welches den Namen des Regiments zeigt „Rgt. 22“. Dies lässt vermuten, dass an diesem Tag noch andere Regimenter im Rahmen einer umfassenderen Veranstaltung angetreten waren.

Das Schild trägt neben dem Motto „Zu gleich“ auch eine Darstellung einer Schulterklappe, die zwei gekreuzte einflammige große Langgranaten und eine darunter befindliche Regimentszahl zeigt. Im Gegensatz zu der Schulterklappe im Bild vom 24.12.1917 (05_001), die die Zahl „22“ zeigt, ist auf dem Schild die Zahl „3“ zu erkennen, die auf den Ursprung des Regiments, dem Ersatzbataillon Fußartillerie-Regiment Nr. 3 zurückzuführen ist.

NLJS_00029.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Johann Heinrich Zehnbauer (untere Reihe, 7. von rechts) bei einem Kameradschaftstreffen des Masurischen Fußartillerie Regiments 22, Mainz, 1930er Jahre, digitalisiert: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.



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