Donnerstag, 31. August 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Fotografie Johann Heinrich Zehnbauer "Kaisers Geburtstag" 27.01.1917 (09_003)

Die Munitionskolonne feiert in Guizancourt, Frankreich,  „Kaisers Geburtstag“ und als Unteroffizier bei der Munitionskolonne 2. Batterie I. Bataillon Masurisches Fußartillerie Regiment 22 steht Johann Heinrich Zehnbauer  in der ersten Reihe.

Auch wenn die Heeresberichte[1] immer wieder den Raum an der Somme aufgrund der schweren Artilleriegefechte im Januar 1917 erwähnen, scheint an diesem Tag für die 2. Batterie die Lage nicht erwähnenswert zu sein. Weder der Deutsche Heeresbericht noch die Chronik[2] nennen an diesem Tag besondere Vorkommnisse. Vermutlich resultiert hieraus auch die Möglichkeit ein Gruppenbild schießen zu können.

NL_Zehnbauer_09_003.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Text Rückseite: Andenken an Kaisersgeburtstag 1917 (Anm.: 27.01.1917) in Guizancuort; Johann Heinrich Zehnbauer (4. von rechts, erste Reihe) eingesetzt bei der Munitionskolonne 2. Batterie I. Bataillon Masurisches Fußartillerie Regiment 22; digitalisiert und transkribiert: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.

NL_Zehnbauer_09_003.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Text Rückseite: Andenken an Kaisersgeburtstag 1917 (Anm.: 27.01.1917) in Guizancuort; Johann Heinrich Zehnbauer (4. von rechts, erste Reihe) eingesetzt bei der Munitionskolonne 2. Batterie I. Bataillon Masurisches Fußartillerie Regiment 22; digitalisiert und transkribiert: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


Ort der Aufnahme "Kaisers Geburtstag"




Links und Literaturhinweise

[1] http://www.deutsches-reich.info/03/weltkrieg/ (besucht am 06.04.2017)
[2] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 264.

© Frank-Egon Stoll-Berberich, 2017, Alle Rechte vorbehalten.


Freitag, 25. August 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Feldpostkarte Johann Heinrich Zehnbauer, 16.12.1916 (07_003)

Die Feldpostkarte, die als Weihnachtsgruß für die in Bensheim wohnende Familie gedacht ist, wirkt aus heutiger Sicht besonders tragisch, wünscht sich Johann Heinrich, nach den schweren Kämpfen an der Somme und seit Dezember in Hinacourt[1] in Ruhe liegend, doch das Ende des Krieges herbei. 

Er wird noch zwei Jahre warten müssen, bis er Weihnachten wieder in Frieden feiern kann. Er schreibt:

„Feldpostkarte, gelaufen: 17.12.1916, K.D. Feldpostamt des Gardekorps, S.B. Mun. - Kol. der 2. Battr Fussartl. Batls. Nr. 22, Absender: Untffz. Zehnbauer, M.Kl. 2. Bttr. 1 Btl. Masurisches Fußart. Rgt. 22 2. Armee Westen [...] Batl. 22
16.12.1916, Liebe Frau und Kinder Eine gesegnete Weihnachten wünscht Euch Euer Vater. Wenn Gott will, ist das diesmal die letzte Weihnachten im Krieg. Vielleicht können wir uns dann die nächste Weihnachten mehr freuen. Gruß Rothermel [Anm.: Johann Heinrichs Unterschrift fehlt; vermutlich um Platz für Rothermels Gruß zu lassen]“

NL_Zehnbauer_07_003.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Feldpostkarte, gelaufen: 17.12.1916, K.D. Feldpostamt des Gardekorps, S.B. Mun. - Kol. der 2. Battr Fussartl. Batls. Nr. 22, Absender: Untffz. Zehnbauer, M.Kl. 2. Bttr. 1 Btl. Masurisches Fußart. Rgt. 22 2. Armee Westen (Fußart Batl. 22); 16.12.1916, Liebe Frau und Kinder Eine gesegnete Weihnachten wünscht Euch Euer Vater. Wenn Gott will, ist das diesmal die letzte Weihnachten im Krieg. Vielleicht können wir uns dann die nächste Weihnachten mehr freuen. Gruß Rothermel [Anm.: Johann Heinrichs Unterschrift fehlt; vermutlich um Platz für Rothermels Gruß zu lassen]; digitalisiert und transkribiert: Frank-Egon Stoll-Berberich ©


Standort der Munitionskolonne der 2. Batterie im Dezember 1916





Links und Literaturhinweise

[1] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 172.


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Donnerstag, 17. August 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Feldpostkarte Johann Heinrich Zehnbauer, 12.12.1916 (02_004)

Das Bild zeigt die Einheit Johann Heinrichs in ihrem Waldlager im Bois de Croix (Nähe Falvy), während der Schlacht an der Somme (siehe: 05.07.1916 (09_004)).[1]

Am 12. Dezember, dem Zeitpunkt an dem Johann Heinrich die Karte schreibt, liegt die Munitionskolonne der 2. Batterie in Hinacourt in Ruhe.[2]

In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Einheit in einem der umkämpftesten Gebiete des Krieges befindet, lässt der Text nur vermuten, dass kurz vor Weihnachten die Nachrichten an die Familien zuhause so wenige Details wie möglich über die Lage an der Front enthalten sollen. Die Karte enthält vielmehr Informationen über den Zustand und die Unterbringung der Pferde, ein Sachverhalt, der auch in anderen Schreiben an die Familie immer wieder auftritt, insbesondere in belastenden Situationen (siehe auch Feldpostbrief vom 21.08.1917 (NLJZ_0633)).

Zudem ist diese Feldpostkarte als Kontrollkarte zu verstehen auf die unmittelbar zuvor verschickte Karte (siehe 12.12.1916 (05_003)), die auf ein Paket hinweist, welches ein „Weihnachtsgeschenk“ in Form von Butter beinhaltet.

„Ansichtskarte, gelaufen 13.12.1916 K.D. Feldpostexp. des Gardekorps, Absender: Untffz. Zehnbauer M.K. 2. Batterie, Masurisches Fußartillerie Regiment 22, 2. Armee Westen (Fußart. Btl. 22), Adressat: Frau Johann Heinrich Zehnbauer, Bensheim a.d. B / Hessen, Wormserstr. 19 
Text: 12.12.1916, Liebe Frau! hier eine Ansichtskarte von unseren Baracken im Waldlager an der Somme. Mich wirst du wohl nicht darauf finden, denn ich stehe ganz hinten neben der Baracke. Da standen unsere Pferde fast den ganzen Sommer. Hier stehen sie tief in schönen Ställen und haben gutes Futter. Wenn du das Paket erhalten hast, dann schreibe mir das gleich. Herzliche Grüße und Küsse Dein lieb. Mann. Gruß von Krauß und Rothermel Otto“

Die zwei genannten Kameraden tauchen in etlichen Schreiben an die Familie immer wieder auf. Unteroffizier Krauß ist auf einem der Bilder einer Feldpostkarte zu erkennen (siehe 30.06.1916 (02_003)). Otto Rothermel wurde auf einer anderen Feldpostkarte (05.07.1916 (09_004)) mit einem Pfeil markiert und ist ansatzweise zu erkennen. 

Bei der Recherchen zu Otto Rothermel ließ sich in der Verlustliste[3],  vom 4. Juli 1918 auf Seite 24823 ein Otto Rothermel finden, der aus Hammelbach (Odenwald) stammte, am 10. Juli geboren wurde und als „leicht verwundet“ verzeichnet wurde. Ob es sich dabei um den in den Feldpostbriefen genannten und gezeigten Otto Rothermel handelt, ist unklar.


Standort der Munitionskolonne der 2. Batterie




Links und Literaturhinweise

[1] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 358f.
[2] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 172.
[3] http://des.genealogy.net/search/show/8468179


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Freitag, 11. August 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Feldpostkarte Johann Heinrich Zehnbauer, 12.12.1916 (05_003)

Diese Feldpostkarte muss im Zusammenhang mit der am selben Tag geschriebenen, aber einen Tag später abgeschickten, Feldpostkarte (siehe 12.12.1916 (02_004)) gesehen werden. Johann Heinrich schreibt recht knapp aber in ungewohnt liebenswürdiger Weise:

„Feldpostkarte gelaufen 12.12.1916, K.D. Feldpostamt des Gardekorps, Zusatzstempel: S.B. Mun.-Kol. der 2. Batt, Fussartl. Batls.-Nr. 22, Absender: Untffz. Zehnbauer, Mun. Kol. 2. Battr., Masurisches Fußart. Regt. 22, 1 Btl. (Fußart. Batl. 22) Adressat: An Frau Johann Heinrich Zehnbauer, Bensheim a.B. Hessen, Wormserstr. 19; 
Text: 12.12.1916, Liebe Frau! Habe das Paket mit der Butter fortgeschickt, wie ich dir gestern geschrieben habe. Krauß fährt jetzt in 14 Tagen in Urlaub. Werde ihm dann was mitgeben für dich auf Weihnachten. Dann kannst du dir ein Christkindchen kaufen, wie ich mit dir gesprochen habe. Sonst noch gesund. Schreibe mir bald wieder, wenn es zu Zeiten geht. Grüße und Küsse d.d.l. Mann.“

Das Motiv der Feldpostkarte zeigt die Stallungen der Munitionskolonne. Der Rittmeister der Feldpostkarte vom 30.06.1916 (02_003) scheint derselbe zu sein, wie der ganz rechts im Bild stehende Rittmeister dieser Feldpostkarte.

Im Dezember 1916 verweilt die Munitionskolonne der 2. Batterie in Hinacourt in Ruhe. Der Absender trägt schon den Namen des neu aufgestellten Masurischen Fußartillerieregiments Nr. 22. Am 28. November 1916 wurde auf „Befehl des Kriegsministeriums 2323 16g A5 die Aufstellung des Masurischen Fußartillerie-Regiments Nr. 22 verfügt. Das bereits bestehende Bataillon wird I. Bataillon des Regiments“.  

Somit gehört Johann Heinrich Zehnbauer nun zur Munitionskolonne der 2. Batterie des I. Bataillons des Masurischen Fußartillerie Regiments 22.



NL_Zehnbauer_05_003_Ausschnitt.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Feldpostkarte gelaufen 12.12.1916, K.D. Feldpostamt des Gardekorps, Zusatzstempel: S.B. Mun.-Kol. der 2. Batt, Fussartl. Batls.-Nr. 22, Absender: Untffz. Zehnbauer, Mun. Kol. 2. Battr., Masurisches Fußart. Regt. 22, 1 Btl. (Fußart. Batl. 22) Adressat: An Frau Johann Heinrich Zehnbauer, Bensheim a.B. Hessen, Wormserstr. 19; Text: 12.12.1916, Liebe Frau! Habe das Paket mit der Butter fortgeschickt, wie ich dir gestern geschrieben habe. Krauß fährt jetzt in 14 Tagen in Urlaub. Werde ihm dann was mitgeben für dich auf Weihnachten. Dann kannst du dir ein Christkindchen kaufen, wie ich mit dir gesprochen habe. Sonst noch gesund. Schreibe mir bald wieder, wenn es zu Zeiten geht. Grüße und Küsse d.d.l. Mann.; digitalisiert und transkribiert: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


Standort der Munitionskolonne der 2. Batterie im Dezember 1916




Links und Literaturhinweise

[1] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 172.


© Frank-Egon Stoll-Berberich, 2017, Alle Rechte vorbehalten.


Samstag, 5. August 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Feldpostkarte Johann Heinrich Zehnbauer, 08.12.1916 (05_004)

Das Motiv dieser Feldpostkarte taucht im Nachlass Johann Heinrichs zweimal auf (siehe 05.07.1916 (09_004) zur Erläuterung des Motivs). Der Text ist aus zwei Gründen nicht ganz verständlich. Zum einen lässt sich ein Wort nicht entziffern, welches aber relevant ist, um seine Kritik am „Munitionsfahren“ verstehen zu können, zum anderen ist nicht ganz klar, warum er kurzfristig seiner Tätigkeit nicht nachgehen muss. 

Der Text lautet:
„Ansichtskarte gelaufen 10.12.1916, K.D. Feldpostamt des Gardekorps, Zusatzstempel: S.B. Mun.-Kol. der 2. Battr., Fussartl. Batls.-Nr. 22, Absender: Untffz. Zehnbauer, Mun. Kol. 2. Battr., Adressat: Frau Johann Heinrich Zehnbauer, Bensheim a.B. Hessen, Wormserstr. 19  
Text: 08.12.1916, Liebe Frau und Kinder! Bin gestern und heute auch bei dem [...], was Onkel Otto geschrieben hat. Das ist schöner als Munition fahren. Habe keine Briefe mit hierher genommen, sonst hätte ich einen Brief geschrieben. Schreibe mir doch bald, wenn es zu Hause geht. Ich muß weg und meist an euch meine Lieben denken. Wenn ich doch nur bald wieder bei Euch sein könnte. Herzlicher Gruß und Kuß Euer Vater, Grüße an alle.“

Eine Vermutung, warum Johann Heinrich Zeit hat, diese Karte zu verfassen und „gestern und heute bei dem […] zu sein“, ist, dass das Bataillon zu diesem Zeitpunkt noch in den Quartieren verweilt und sich von den zuvor stattgefundenen schweren Kämpfen bei Verdun und an der Somme erholt. Die Kolonne der 2 Batterie ist in Hinacourt untergebracht[1].

NL_Zehnbauer_05_004.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Feldpostkarte gelaufen 10.12.1916, K.D. Feldpostamt des Gardekorps, Zusatzstempel: S.B. Mun.-Kol. der 2. Battr., Fussartl. Batls.-Nr. 22, Absender: Untffz. Zehnbauer, Mun. Kol. 2. Battr., Adressat: Frau Johann Heinrich Zehnbauer, Bensheim a.B. Hessen, Wormserstr. 19, Text: 08.12.1916, Liebe Frau und Kinder! Bin gestern und heute auch bei dem [...], was Onkel Otto geschrieben hat. Das ist schöner als Munition fahren. Habe keine Briefe mit hierher genommen, sonst hätte ich einen Brief geschrieben. Schreibe mir doch bald, wenn es zu Hause geht. Ich muß weg und meist an euch meine Lieben denken. Wenn ich doch nur bald wieder bei Euch sein könnte. Herzlicher Gruß und Kuß Euer Vater, Grüße an alle; digitalisiert und transkribiert: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.

Standort der Munitionskolonne der 2. Batterie am 10.12.1916




Links und Literaturhinweise

[1] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 173.