Gefreiter Jakob Seeger hält sich im Frühjahr 1917 in Lemberg (Lwiw) auf. Lemberg, eine der größten Garnisonen der k.u.k. Monarchie und somit ein Schutz vor dem russischen Zarenreich, fiel 1914 in der Schlacht von Lemberg kurzzeitig in russische Hände, konnte zurückerobert werden, war aber bis zur russischen Revolution immer wieder gefährdet.
Jakob Seeger allerdings kämpft mit der Kälte und zieht sich in das Soldatenheim zurück. Er schreibt:
"geschrieben, den 5.2.1917, Meine Lieben! Sende Euch nochmals die besten Grüße von hier, und hoffe, daß Ihr auch noch alle gesund seid. Habe Euch Lieben gestern auch eine Karte geschickt. Draußen ist es heute sehr kalt, habe mich wieder im Soldatenheim niedergelassen, denn hier ist es schön warm. Sonst wüßte ich nichts neues. Viele Grüße und baldiges Wiedersehen Euer tr. Vater. Schreibt bitte auch bald wieder"
Verlag: Wydawnictwo Salonu Malarzy Polskich w Krakowie 1916.
Diese Karte ist als "tragischer Vorbote" zu bezeichnen, denn es wird eine Lungenentzündung sein - zugezogen im kalten Winter 1918 - die Jakob Seeger kurz vor seiner Heimkehr in die hessische Heimat und wenige Tage nach Ende des Krieges, das Leben kosten wird.
Das ganze Schicksal Jakob Seegers finden Sie hier.
© Frank-Egon Stoll-Berberich, 2018, Alle Rechte vorbehalten.
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