Früher war alles besser... so tönt es gerne, wenn heutzutage Dinge nicht funktionieren oder Sachen schief laufen, aber die heutige Postkarte belegt, dass auch damals "Controlle" wichtig war. Nicht nur in dieser Postkarte bittet Joseph Stoll seine Mutter die Beigaben zu den Briefen oder die verschickten Päckchen noch einmal in den folgenden Schreiben zu erwähnen oder den Erhalt seiner Schreiben zu bestätigen. Anscheinend waren die Verluste oder Diebstähle doch ein alltägliches Problem, oder die Feldpost nicht gänzlich verlässslich.
Seine Bitte, dass die Mutter kein Geld mehr schicken solle, ist ebenfalls öfters Thema des Schriftverkehrs. Die Versorgung scheint in der Anfangszeit sogar in Belgien besser gewesen zu sein, als in Deutschland und so schickt Joseph die ersten Monate mehr Dinge (Socken, Wolle etc.) nach Deutschland als umgekehrt. Später ändert sich dies und er bittet seine Mutter um die Zusendung fehlender Alltagsgegenstände. Aber die Mutter scheint auch sehr besorgt zu sein, um ihr einziges Kind und schickt ihm Dinge, die er nicht braucht, die auf dem Transportweg schlecht werden oder die ihre eigene angespannte finanzielle Lage nicht zulassen.
Der Standort der Ansichtskarte existiert heute noch fast genauso, aber der schöne Kahn fehlt. Wir befinden uns am Quai des Joghiers und blicken auf die Pont de l'Évêché und die Zitadelle von Namur.
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