Freitag, 27. Oktober 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Einzelne Bilder von Johann Heinrich Zehnbauer (08_002, 04_003, 01_001, 04_002, 04_004)

08_002

Johann Heinrich als Unteroffizier mit  zwölf weiteren Kameraden, darunter 2 Unteroffiziere. Der Dienstgrad lässt das Bild auf die Zeit nach Mai 1915 bestimmen. Der Ort lässt sich nicht feststellen, allerdings ist das Bild aufgrund seiner Herzform – eine fotografische Spielerei, die öfters Anwendung fand – etwas Besonderes.

NL_Zehnbauer_08_002.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Unteroffizier Johann Heinrich Zehnbauer zusammen mit 2 weiteren Unteroffizieren und 10 Mannschaften, genauer Ort, Zeit und Einheit unbekannt, aufgrund des Dienstgrads Zehnbauers muss das Bild nach Mai 1915 entstanden sein. Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


04_003

Unteroffizier Johann Heinrich Zehnbauer zusammen mit zwei Kameraden, ein Unteroffizier und ein Mannschaftsdienstgrad. Ort, Zeit und Anlass unbekannt.
Auffallend sind die Maultiere, die sonst auf keinem der anderen Bilder aus den Stallungen oder Waldlagern zu sehen sind. Nur auf dem Bild mit rückseitigem Text (11_001), welches vermutlich am gleichen Ort und zur selben Zeit aufgenommen worden ist, sind die „Pferdchen“ noch einmal zu sehen.

NL_Zehnbauer_04_003.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Johann Heinrich Zehnbauer (ganz rechts) als Soldat beim Masurischen Fußartillerie Regiment 22, genauer Ort und Zeit unbekannt, keine Angaben auf Rückseite. Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


01_001

Johann Heinrich Zehnbauer mit einem Kameraden zu Pferde. Die Aufschrift der Rückseite ist nur schwer zu entziffern und somit wurde das Bild (01_001) als unbeschriftet eingeordnet. Das Gebäude im Hintergrund lässt auf Westfront schließen. Johann Heinrich trägt bereits die Uniform eines Unteroffiziers, wie sein Kamerad auch.
„Beim Klee suchen in Dotings B[…]lien aufgenommen am 4. Juni zurück ins Ruhequartier.“

NL_Zehnbauer_01_001.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Aufschrift Rückseite schwer leserlich: Beim Klee suchen in Dotings B[…]lien aufgenommen am 4. Juni zurück ins Ruhequartier, vermutlich: Belgien, Unteroffizier Johann Heinrich Zehnbauer (rechts). Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.

04_002

Johann Heinrich Zehnbauer (ganz rechts) vor einer Unterkunft, vermutlich Belgien / Frankreich, mit Kameraden. Selbst die sonst dienlichen Rangabzeichen können in diesem Fall bei der Zuordnung nicht helfen, da fast alle Soldaten Arbeitsanzüge tragen bzw. die typischen Erkennungsmerkmale nicht sichtbar sind.

NL_Zehnbauer_04_002.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Johann Heinrich Zehnbauer (ganz rechts) als Unteroffizier bei der 2. Munitionskolonne, 1. Batailon des Masurischen Fußartillerie Regiments 22, Erster Weltkrieg, vermutlich Belgien, genauer Ort und Zeit unbekannt, keine Angaben auf Rückseite. Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


04_004

Bei diesem Bild, welches eine gewaltige Explosion, vermutlich einen Granateinschlag deutscher Artillerie, zeigt, fehlen Ort- und Zeitangaben.

NL_Zehnbauer_04_004.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Bild aus dem Nachlass Johann Heinrich Zehnbauer, keine Angaben zu Ort und Zeit, vermutlich Westfront (Belgien), Erster Weltkrieg. Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.




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Samstag, 21. Oktober 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Johann Heinrich Zehnbauer, Fotografien Mai 1918, Geluwe, Belgien (06_004; 11_003)

Zwei Fotografien vom Mai 1918 zeigen die Sint-Dionysiuskerk in Geluwe. Die Innenaufnahme des Kirchenschiffes (11_003) zeigt deutlich die Schäden, die der Krieg an der Kirche, dem Ort und im Raum Ypern hinterlässt. Der Wiederaufbau der Kirche dauert bis 1926, zwischenzeitlich stellt das Amerikanische Rote Kreuz eine großzügige Notunterkunft zur Verfügung, die als Schule und Kirche dient.

Auch im Zweiten Weltkrieg sollte die Kirche in Mitleidenschaft gezogen werden, wurden doch ein zweites Mal die Glocken demontiert und zum Einschmelzen nach Deutschland verbracht. 1945 tauchten sie in Hamburg wieder auf und konnten nach Geluwe zurückgebracht werden[1].

Generell sind die Kämpfe im Frühjahr und Sommer 1918 geprägt von einem intensiven Einsatz der Artillerie und zudem auch vom Einsatz an Gasangriffen, gilt es doch eine Großoffensive gegen die alliierten Truppen zu führen, die kurzfristig auch zu Raumgewinnen von bis zu 20 km in Richtung Westen erzielt[2]. Seit dem 10. Mai 1918 liegen nun Stab, Batterie 1 und 2/22 mitsamt Kolonnen in Geluwe, aus dieser Zeit stammen die zwei Bilder.

NL_Zehnbauer_11_003.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Kirche in Geluwe (heute Stadtteil von Wervik, Belgien), im Monat Mai 1918. Seit dem 9. Mai 1918 lagen der Stab und die Batterien 1 und 2 des Masurischen Fußartillerie Regiments 22 mit Kolonnen nördlich und südlich von Geluwe. Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


Das Bild vom Mai 1918 (06_004) zeigt die völlig zerstörte Innenstadt der Gemeinde Geluwe knapp 15 km südöstlich von Ypern. Es zeigt im Hintergrund die Sint-Dionysiuskerk, die während der Kämpfe im Raum Ypern schwere Schäden an Decken und Dach genommen hat und zudem ihre Glocken einbüßen musste, da diese am 17.07.1917 durch die deutschen Truppen demontiert wurden[3]. Aufgenommen wurde das Bild vermutlich aus den Trümmern des alten Stadthauses, westlich der Kirche[4].

NL_Zehnbauer_06_004.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Kirche in Geluwe (heute Stadtteil von Wervik, Belgien), im Monat Mai 1918. Seit dem 9. Mai 1918 lagen der Stab und die Batterien 1 und 2 des Masurischen Fußartillerie Regiments 22 mit Kolonnen nördlich und südlich von Geluwe. Digitalisierung: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.

Standort des Stab, Batterie 1 und 2/22 sowie Kolonnen im Mai 1918


Links und Literaturhinweise

[1] https://nl.wikipedia.org/wiki/Sint-Dionysiuskerk_(Geluwe), (besucht am 06.04.2017)
[2] Piekalkiewicz, Janusz (1994): Seite 541 ff.
[3] https://nl.wikipedia.org/wiki/Sint-Dionysiuskerk_(Geluwe) (besucht am 06.04.2017)
[4] siehe Filtzinger, Ph. (1933) Seite 297ff – G(h)eluwe wird hier als Quartier mehrfach genannt.


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Freitag, 13. Oktober 2017

Drei Gebrüder Zehnbauer - Johann Heinrich Zehnbauer, Fotografie "Pferdchen" 25.01.1918 (11_001)

Dieses Bild zeigt Johann Heinrich Zehnbauer mit Pferden und Maultieren und die Rückseite enthält einen ausführlichen Text, der in Bleistift verfasst wurde, allerdings kaum zu entziffern ist. Teile des Anfangs lassen sich noch entziffern, die untere Hälfte hingegen ist verloren. Es geht hauptsächlich um die abgelichteten Tiere. Auch die Bildqualität ist schlecht, Teile des Bildes sind abgekratzt. 

„Andenken an das […]kommando der Div. […] aufgenommen am 25. Januar 1918 in […] Liebe gute Frau! Hebe mir das Bildchen nur gut auf, da sind unsere kleinen Pferdchen und Esel. Es ist nur schade, daß das Bild nicht […] worden ist. An dem Pferdchen, das ich unter dem Arm habe, kannst du sehen wie klein die Tierchen sind. Hinter mir hat sich gerade das kleine [Tierchen] gewälzt. […]"

Aufgrund der unleserlichen Ortsangabe lässt sich nur eine grobe Verortung vornehmen. Im Januar 1918 liegt das Bataillon im Raum Roeselare, Belgien[1].

NL_Zehnbauer_11_001.jpg; Nachlass Zehnbauer, Bensheim; „Andenken an das […]kommando der Div. […] aufgenommen am 25. Januar 1918 in […] Liebe gute Frau! Hebe mir das Bildchen nur gut auf, da sind unsere kleinen Pferdchen und Esel. Es ist nur schade, daß das Bild nicht […] worden ist. An dem Pferdchen, das ich unter dem Arm habe, kannst du sehen wie klein die Tierchen sind. Hinter mir hat sich gerade das kleine [Tierchen] gewälzt. […], digitalisiert und transkribiert: Frank-Egon Stoll-Berberich 2017 ©.


Standort der Munitionskolonne, 2. Batterie, 1. Bataillon, Masurisches Fußartillerie Regiment 22




Links und Literaturhinweise

[1] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 260f.


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Samstag, 7. Oktober 2017

Die Gebrüder Zehnbauer - Johann Heinrich Zehnbauer "Weihnachtsfeier", 24.12.1917 (05_001)

Die Weihnachtsfeier, die laut Aufschrift „Zum Andenken an die Weihnachtsfeier in Hinacourt 1917“ in Hinacourt, Frankreich, zeigt Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften bei einer anscheinend in den Abendstunden stattfindenden Zusammenkunft. Dies erklärt die Lichtspuren, die durch Kerzen oder Wunderkerzen hervorgerufen sein müssen. 

Schulterklappe des Masurischen Fußartillerie Regiments No. 22
Ein interessantes Detail ist einer der Mannschaften am unteren Bildrand. Er trägt die Schulterklappen des Fußartillerie Regiments Nr. 22.

Es lassen sich zwei gekreuzte einflammige große Langgranaten und die Zahl „22“ ausmachen.

Trotz Probleme bei der Transkription des rückwertigen Textes, deckt sich der „gelesene“ Ort mit den Angaben in der Chronik, allerdings passt die Jahreszahl nicht zum Ort, d.h. dass die Batterie Weihnachten 1916 in Hinacourt[1] verweilte, Weihnachten 1917 allerdings im Raum Moereveld[2]. Somit stimmt entweder der Ort oder die Zeitangabe auf der Rückseite des Bildes nicht.

Da die Chronik aber insbesondere auf die Weihnachtsfeier 1917 hinweist:

"Am 24. Dezember findet in den Batterien und Kolonnen eine einfache Weihnachtsfeier statt. In dem größten Raum der Mannschaftsunterkunft werden geschmückte Weihnachtsbäume aufgestellt, und nach kurzer Ansprache der Batterie- und Kolonnenführer bleiben Offiziere und Mannschaften bei einigen Gläsern guten deutschen Bieres bis in die späten Abendstunden zusammen. Die Kampftätigkeit ist durch das Weihnachtsfest nicht beeinflußt, Artilleriebekämpfung findet statt und Beunruhigungsfeuer wird geschossen wie sonst.[3]"
scheint die Weihnachtsfeier in Belgien im Jahre 1917 am wahrscheinlichsten. 

NL_Zehnbauer_05_001b.jpg, Nachlass Zehnbauer, Bensheim; Aufschrift auf Rückseite: "Andenken an die Weihnachtsfeier 1917 in Hinacourt", Johann Heinrich Zehnbauer: 2. oben links. Bei dieser Karte scheint eine Verwechslung vorzuliegen, denn die 2. Batterie, I. Bataillon des Masurischen Fußartillerie Regiments 22 lag im Dezember 1916 in Hinacourt, Frankreich, das Weihnachsfest im Dezember 1917 fand im Raum Moereveld, Belgien statt; digitalisiert: Frank-Egon Stoll-Berberich ©

Standort der Weihnachtsfeier 1917



Auf der Bildrückseite genannter Ort der Weihnachtsfeier




Links und Literaturhinweise

[1] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 173.
[2] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 256.
[3] Filtzinger, Ph. (1933): Seite 260f.

Radiobeitrag: Das Kalenderblatt (BR 2), Weihnachtsfrieden 1914.


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Donnerstag, 5. Oktober 2017

Nach 112 Jahren zurück in die Wahner Heide - Ein Bensheimer Soldat in der Ausstellung "200 Jahre Militär in der Wahner Heide"

Begrüßt werden die Besucher der Ausstellung in der Remise der Burg Wissem zum Thema "200 Jahre Militär in der Wahner Heide" von einem nahezu lebensgroßen Bild des Bensheimer Soldaten Johann Heinrich Zehnbauer. Das Gruppenfoto, welches ihn und zwei (leider) unbekannte Kameraden zeigt, ziert den Eingangsbereich der Ausstellung. 


Auf zwei weiteren Tafeln wird auch dieses Bild, sowie das Bild, welches ihn auf dem Kutschbock einer Offizierskutsche zeigt, präsentiert. Thema dieser Bilder sind die im Umfeld des Truppenübungsplatzes tätig gewesenen Fotografen.


Im hinteren Teil der Ausstellung wird auf den Lebensweg einzelner Soldaten eingegangen, die auf dem Truppenübungsplatz einst für den Ernstfall vorbereitet wurden. Kurz werden die Erlebnisse aus den Kriegstagen dargestellt. 


Auf der Tafel "Soldaten an die Front" heißt es:
"Nachdem 1914 die Regimenter an die Front verlegt worden waren, kehrte für kurze Zeit Ruhe auf dem Schießplatz ein. Schon bald brachte man erste Gefangene unter, zeitweise wurden auch Truppenteile kaserniert. Neben einer Artillerie-Schieß- und Messschule sowie einer Schallmessschule nahm auch ein Fesselballonkommando hier Quartier. Nachdem immer mehr deutsche Truppen an die Westfront verlegt worden waren, mussten auch neue Soldaten ausgebildet werden und die meisten Kriegsgefangenen wurden nach Limburg verlegt.[...]

Johann Heinrich Zehnbauer (1882-1953) gehörte der Bespannungsabteilung des Fußartillerie-Regiments Nr. 3 aus Mainz an und war 1905 zur Ausbildung auf dem SchießDetail des Foto von 1905, platz Wahn. Während des Ersten Weltkriegs war er an der Somme, in Ypern und in Verdun stationiert und hat alle Schlachten überlebt. [...]".
Näheres zur Ausstellung erfahren Sie unter: www.troisdorf.de.